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Am Anfang stand ein Künstler...

Ismail Çoban kam 1969 nach Wuppertal. Im Gepäck hatte er einige Malutensilien und Bücher, im Kopf die ganze Vielfalt der Kunst und Kultur seiner Heimat Anatolien. Er studierte an der Werkkunstschule Wuppertal und schuf in 30 Jahren ein umfangreiches und international viel beachtetes Werk, das er in über 400 Ausstellungen präsentierte. Durch seine engagierte Haltung wurde Çoban zum Mittler zwischen den Welten. Seine Kunst ist immer von beidem geprägt: von der türkischen wie von der deutschen Kultur, getragen von dem Wunsch nach Verständigung und Versöhnung. Çoban hat sich zeitlebens als "Welten-Künstler" verstanden. Als er vor 40 Jahren nach Deutschland kam, wurden hier Tausende von Arbeitern für Bergbau und Industrie gesucht. Menschen unterschiedlichster Nationalitäten strömten her, viele von ihnen haben ihr ganzes Leben in Deutschland verbracht und ihre Kinder hier großgezogen. Doch sie leben heute oft immer noch wie Fremde in diesem Land, sind kaum integriert und bilden eigene, abgeschlossene Gemeinschaften. Dabei könnte das Zusammenleben verschiedener Kulturen viel Gutes bewirken – ein Anliegen, das Ismail Çoban seit jeher vertritt. Woran es aber bis heute fehlt, sind gegenseitige Kenntnis und Verständnis füreinander. Die Kunst kann hier ein wichtiges Bindeglied bilden, besonders, wenn sie gemeinsam entstehen kann.

Die Stiftungsidee

Einen großen Teil seiner Kraft verwendet Ismail Çoban für die Unterstützung internationaler junger Künstler, deren Werk zu gegenseitiger Verständigung beitragen kann. Als Krönung seines Lebenswerks und seines Bestrebens, internationale Kunst in Deutschland zu fördern, wurde im Frühjahr 2006 die "Ismail-Çoban-Stiftung zur Förderung junger Künstler" ins Leben gerufen. Als Erstausstattung stellt Ismail Çoban mit seinen Kunstwerken ein Vermögen von rund 1 Million Euro zur Verfügung. Zu diesen Werken zählen Ölgemälde auf Leinwand, Zeichnungen, Holzschnitte und Radierungen. Das Themenspektrum weist mit Titeln wie "Die Eroberung Alexander des Großen", "Aus der Schöpfung", "Janus", "Sintflut", "Die schöne Welt", "Die Familie", "Porträt Johannes Rau", "Neses Hochzeit", "Drei Rosen für Berivan" und "Exodus" einerseits auf eine gegenständlich orientierte Bildauffassung hin, andererseits werden hier Paradigmen menschlichen Schicksals nicht sachlich, sondern expressiv ins Bild gesetzt. Çoban versteht es, die Mythen und Gefühlswelten seiner Heimat mit einer Malweise in der Tradition der europäischen Kunstgeschichte zu verbinden.

Gemeinsam Kunst und Kultur gestalten

So wie Çoban den Menschen zum Zentrum seines künstlerischen Schaffens gemacht hat, so ausdrücklich setzt er sich persönlich für Menschen ein. Mit seiner Stiftung soll es gelingen, die Entwicklung von Kunst, die zur Verständigung zwischen Kulturschaffenden weltweit beitragen kann, durch Unterstützung junger Künstler zu fördern sowie ein Zentrum für die Kunst der Menschen zu schaffen, die zum Teil immer noch als "Fremde" in Deutschland leben. Im Vordergrund stehen Verständigung, Identifikation und Integration der Kulturen und Gemeinschaften in Deutschland, unabhängig von Nationalitäten, Religionen und politischen Richtungen.